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Weiß

Weiß ist eine Farbe im allgemeinen Sinn. Im engeren Sinne ist Weiß, wie Schwarz und Grau, eine unbunte Farbe. Es ist die 'hellste unbunte Farbe'. Umgangssprachliche Betonungen (Elativ) entstehen durch Zusammensetzungen wie schlohweiß oder schneeweiß.

Für den Menschen entsteht der Farbeindruck weiß immer dann, wenn ein Material das Licht in solcher Weise reflektiert (resp. remittiert), dass alle drei Zapfen in der Netzhaut des Auges in gleicher Weise und mit ausreichend hoher Intensität gereizt werden. Entsprechendes gilt für die Lichtfarbe von Selbststrahlern. Der Farbreiz für das Wahrnehmen von Weiß besteht also darin, dass alle drei Farbvalenzen gleich sind. Entsprechend der Natur der Lichtwahrnehmung kann dies auf verschiedenen (geeigneten) Spektren beruhen, wegen der notwendigen Gleichheit der Farbvalenzen bezeichnet man diese Farbe auch als unbunt.

In der Natur, speziell bei der Sonnenstrahlung, liegen auf Grund der Entstehung der Strahlung Überlagerungen von Wellenlängen vor (Planckscher Strahler). Die Sichtbarkeit von Licht wird durch die Empfindung des Auges von Mensch oder Tier bestimmt. Benachbarte Teile des elektromagnetischen Spektrums sind Infrarot und Ultraviolett, die aber nicht mehr mit den visuellen Sensoren in Interaktion treten. Der individuelle Eindruck für Weiß ist in einer bestimmten Breite der Strahlungsintensität gegeben, sinkt die Intensität der (dennoch gleichmäßigen) Farbvalenz, so entsteht der Eindruck Neutralgrau, der ebenfalls unbunt ist und entsprechend der Definition eine größere Breite an „Absoluthelligkeit“ umfasst.

Wenn solch weißes Licht gebrochen wird, so werden die Wellenlängen aufgrund der Dispersion unterschiedlich stark abgelenkt und in das bekannte Bild des kontinuierlichen Spektrums zerlegt. Für den Menschen werden so die Spektralfarben violett, blau, türkis, grün, gelb, orange und rot sichtbar. Andere Anteile wie das Ultraviolett und Infrarot, die im „weißen“ Sonnenlicht ebenfalls enthalten sind, werden nicht wahrgenommen, da unsere Rezeptoren darauf nicht empfindlich sind oder die Wellenlängen zum Schutz bereits von der Hornhaut abgefangen werden.

Bei Fernsehgeräten und Computermonitoren entsteht die Farbe ›Weiß‹ durch eine additive Mischung gleicher Intensitäten der Farben Rot, Grün und Blau. Demgemäß hat ›Weiß‹ im RGB-Farbraum den Wert RGB = (255, 255, 255) bei 8-bit-dezimal-Darstellung oder RGB = (FF FF FF) bei hexadezimaler Darstellung.
Für den Monitor gilt entsprechend RGB = (Imax, Imax, Imax) wenn Imax die volle Intensität des Elektronenstrahles im Gerät bezeichnet.

Im Lab-Farbraum gilt für Weiß entsprechend: {L+,a*,b*} = {100, 0, 0}, wobei allerdings etwa ein Papier oder weiße Textilien auch schon bei L* > 80 als Weiß akzeptiert werden. Die Besonderheit des Weißen führte zur Definition verschiedener Maße, die als Weißgrad eingeführt sind. Weicht der Farbton von a* = b* = 0 ab, entsteht ein Farbstich, der bei einigen Weißgradformeln im Maß beachtet wird.

Bei den ›Weißstoffen‹ muss man wegen der industriellen Nutzung zwischen Weißpigmenten und Weißmineralien unterscheiden. Einerseits gibt es heute praktisch nur ein reinweißes Pigment von technischer Bedeutung, das Titandioxid, das wegen seines hohen Brechungsindex die früher bedeutenden Pigmente Lithopone, Zinkweiß und Bleiweiß fast völlig verdrängt hat. Andererseits haben die in Anstrichmitteln üblichen Calciumcarbonate (Marmor, Kreide) und Kaoline, sowie die andere mineral-stämmigen Produkte eine hohe Bedeutung als Füllstoffe, besonders in der Papierindustrie, aber auch in der Kunststofffertigung. In der Papierindustrie kommen Weißpigmente in die Streichfarben und die Füllstoffe in die Papiermasse. Füllstoffe erbringen wegen ihres Brechungsindex nahe der des Substrates keine wesentliche Färbung und werden jeweils (auch) Transparentweiß genannt.

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Bariumsulfat / Weiß Heliogengrün