Kunst-Blog Aufgaben Gestaltung Techniken Theorie Quellen Schule Gästebuch Impressum
Startseite Gestaltung Komposition und Struktur Format

Gestaltung


Einführung Bildraum und Plastizität Ornamentik Komposition und Struktur Proportion Filmsprache Farbe

Bildelemente Format Bildaufbau Kontraste Blickführung Funktion

Sitemap

Format

Jedes Kunstwerk entfaltet sich innerhalb zeitlicher und räumlicher Grenzen. Sie sind immer auch Teil der Gesamtwirkung. Die Bezugsgröße bleibt dabei immer der Mensch, der das Geschaffene auf seine eigenen Dimensionen bezieht.

Das rechtwinklige Format ist das am häufigsten verwendete. Aber auch Kreis (Tondo) und Oval finden sich hin und wieder. An die Architektur gebundene Bildwerke passen sich in ihrer Form den Vorgaben an und füllen Tympani, Zwickel, Gewölbe, Kuppeln, Nischen. Freie Formbegrenzungen finden sich besonders auch in der modernen Kunst, und bevorzugt dort, wo die Grenzen zwischen Flachbild und Relief oder Objekt verwischen. So z.B. bei den Pop-Art-Bildern eines Tom Wesselmann.

Die Maßangaben nennen in der Kunstwelt die Höhe vor der Breite (beim Buchformat umgekehrt!). Im Einzelfall kann - wie etwa bei Combine Paintings der Pop-Art oder Assemblagen - die Tiefe noch von Bedeutung sein. Die Richtungen werden mit hoch oder quer bezeichnet. Der optische Eindruck kann dabei aber von der geometrischen Bemessung abweichen. So zum Beispiel dann, wenn starke Richtungstendenzen eine optische Irritation erzeugen.

Optische und geometrische Größe sind nicht immer identisch!

Bei der anspruchsvollen Rahmung von Zeichnungen und Druckgrafiken versieht man die Arbeiten oft mit einem Passepartout. Wäre dabei der Rand auf allen vier Seiten gleich, dann schiene es, als ob das Bild nach unten verrutscht ist. Erst eine Verbreiterung des unteren Randes (Randverhältnisse ca. 2 : 3) lässt das Bild selbst optisch ruhig und mittig erscheinen. Diesen Effekt kennen wir auch von Büchern, bei den die sogenannten Stege unterschiedlich breit sind. Der Fußsteg hat dabei die größte Ausdehnung.

Layout von Büchern

Mit dieser Konstruktion lässt sich auf ganz klassische Weise der Satzspiegel, also der bedruckte Bereich einer Buchdoppelseite ermitteln. Die Ränder werden in Anlehnung an den Bleisatz als Stege bezeichnet. Oben finden wir den Kopf-, außen den Seiten-, innen den Bund- und unten den Fußsteg. Gutenbergs erste gedruckte Bibel folgte diesem Layout-Raster

DIN-Formate

Die Papierformate der DIN A - Reihe leiten sich alle vom Format DIN A 0 ab, das exakt einen Quadratmeter groß ist. Das Verhältnis von Höhe und Breite wird konstruktiv aus dem Quadrat gewonnen. Die Länge wird dabei von dessen Diagonale gebildet.

Das Verhältnis der beiden Seitenlängen eines Blattes im DIN-Format beträgt ca. 1 : 1,4142, oder mathematisch: Eins zur Quadratwurzel aus Zwei (1 : √2, √2 = 1,4142).

Die weit verbreitete Annahme, dass das Seitenverhältnis dem Goldenen Schnitt entspricht, ist falsch. In diesem Falle würde das Seitenverhältnis ca. 1 : 1,618 betragen (siehe mathematische Herleitung).

Die praktische Bedeutung des Seitenverhältnisses von √2 besteht darin, dass bei Halbieren eines solchen Blattes zwei Blätter im gleichen Seitenverhältnis entstehen; die Blätter sind somit geometrisch einander ähnlich. Die Idee zu einem solcherart teilbaren Papierformat hatte vermutlich zuerst Georg Christoph Lichtenberg. (mehr...)

Die Ableitung der DIN A-Formate

Ausgehend vom Referenzformat A0 enststehen alle anderen durch Halbieren der Breite.

Format  Breite (mm)   Höhe (mm)  
DIN A 0  1189   841 
DIN A 1  841  594 
DIN A 2  594  420 
DIN A 3  420  297 
DIN A 4  297  210 
DIN A 5  210  148 
DIN A 6  148  105 
DIN A 7  105  74 
DIN A 8  74  52 
DIN A 9  52  37 
DIN A 10  37  26 

Der Goldene Schnitt

Man kann also, ausgehend vom einem Blatt Papier, nach Durchschneiden in der Mitte eine Serie von DIN-Blättern bekommen, wobei auch das Ausgangsblatt ein DIN-Blatt ist.

Gibt es noch eine Möglichkeit, durch einfaches Abschneiden eine Serie von immer kleiner werdenden einander ähnlichen Blättern zu erzeugen, bei denen die Länge der kürzeren Seite eines Blattes gleich der Länge der längeren Seite des nächstkleineren Blattes ist?

Dies ist tatsächlich der Fall. Allerdings muss man die Bedingung aufgeben, dass der Schnitt in der Mitte des jeweiligen Blattes zu erfolgen hat. Die neue Serie von Blättern entsteht vielmehr dadurch, dass jeweils ein Goldener Schnitt ausgeführt werden muss. Das Verhältnis der kürzeren Seite zur längeren Seite der dabei entstehenden „goldenen“ Blätter beträgt:

b / a = 1 : (½ + ½ Wurzel(5)) = 1 : 1.618034

Weitere Möglichkeiten, eine Serie von immer kleiner werdenden einander ähnlichen Blättern mit den oben genannten Bedingungen zu erzeugen, gibt es nicht.

Der Goldene Schnitt

Das Ausgangsblatt ist ein Quadrat mit 1 Meter Seitenlänge. Das nächste Blatt, von dem abgeschnitten wird, hat das Verhältnis 1 : 2.618034, danach folgt wieder ein Quadrat. Während also bei den DIN-Bättern alle Blätter, von denen abgeschnitten wird, einander ähnlich sind, ist es bei den "goldenen Blättern" erst nach zweimaligem Abschneiden der Fall.

Druckbare Version