Schwarz

Schwarz ist die Bezeichnung für eine Farbempfindung, welche beim Fehlen eines Farbreizes entsteht, also wenn die Netzhaut ganz oder nur teilweise keine Lichtwellen im sichtbaren Spektrum rezipiert. Das zugehörige Substantiv ist Schwärze. Schwarz gehört zu den unbunten Farben.

Für die Abwesenheit von Licht gibt es mehrere unterschiedliche Wurzeln im indoeuropäischen Sprachstamm: black (en), noire (fr), zwart (nl).

Durch die mehrdeutige Nutzung des Begriffs Farbe entsteht die Unklarheit, ob Schwarz eine Farbe ist. Im Sinne von Fehlen von Licht ist Schwarz im Alltag keine Farbe. In der Fachterminologie wird allerdings streng zwischen Farbmittel und Farbreiz unterschieden, dadurch erklärt sich die Bezeichnung von schwarz als unbunte Farbe, da ihm die Farbigkeit, die Buntheit fehlt.

Schwarz ist als Sinneswahrnehmung eine Farbqualität. Physikalisch bedeutet Schwarz Abwesenheit von (sichtbarem) Licht jeglicher Wellenlänge. Farbe bedeutet hier Farbreiz. Fehlt jeglicher Farbreiz, wird schwarz wahrgenommen.


Ein Gegenstand erscheint schwarz, wenn er Licht aller Wellenlängen absorbiert. Farbe ist eine Sinnesempfindung, Schwarz ist als Farbe kategorisiert, die im Vergleich zur Umgebung eine minimale Lichtmenge reflektiert oder (fast) kein Licht abstrahlt.

Die unbunte Farbe Schwarz ergibt sich in der subtraktiven Farbmischung durch Mischung der Farben Cyan, Magenta und Gelb nach CMYK im Verhältnis {100,100,100,0} oder {0,0,0,100}.

Schwarz hat im RAL-Farbsystem die Bezeichnungen RAL 9005 und wird mit Farbmitteln erreicht, die maximal absorbieren, meist durch Ruß, aber auch durch Ausfärbungen mit Anilinschwarz.

Der Schwarzstandard in der Farbmessung wird durch ein Loch in einem (ideal) matt ausgekleideten Hohlkörper repräsentiert. Ziel dieser Apparatur ist es, dass sich ein einfallender Lichtstrahl (aus dem Umgebungslicht) im Inneren „totläuft“. Dadurch treten an der Austrittsöffnung keine Photonen und somit kein Licht mehr aus.

Die Definition für Farbe nach DIN schließt die sonstigen visuellen Effekte, wie Glanz oder Struktur, aus. Eine glänzende schwarze Oberfläche kann durchaus reichlich Licht reflektieren. Messtechnisch ist der Glanz bei der Bestimmung von Farben auszuschließen, so erreicht man (physikalisch) ein „schwärzeres“ Schwarz.

In diesem Sinne wurde das (derzeit) tiefste, also „schwärzeste“ Schwarz von Pulickel Ajayan an der Rice University in Houston gemessen. Hierbei bestand die raue Oberfläche aus einem „Teppich“ von Nanoröhrchen aus Kohlenstoff. Deren Durchmesser betrug nur das 400stel eines menschlichen Haares. Tiefschwarz ist diese Oberfläche weil nur 0,045 % des Lichtes im sichtbaren Bereich remittiert (zurückgeworfen) werden. Zuvor galt eine Substanzoberfläche aus Nickel und Phosphor vom National Physical Laboratory in London mit einem Remissionsgrad von 0,18 % als tiefstes Schwarz.


Die Herstellung schwarzer Pigmente ist in der Malerei mindestens seit dem 1. Jahrhundert nachgewiesen. Dabei wurde Pflanzenschwarz, das aus Trester gewonnen wurde oder Elfenbeinschwarz (gebranntes Elfenbein), eingesetzt.

Die Schwarzfärberei von Stoffen war eine besondere handwerkliche Kunst, die Schwarzfärberei hatte meist eine eigene Zunft. In den Listen finden sich ausführliche Zuordnungen und Angaben zu schwarzen Farbstoffen und schwarzen Pigmente.

Im engeren Sinn der „Farbe“ kommt die Nutzung in den Begriffen Schwarzerde und Schwarze Sonne vor.

Das wichtigste schwarze Pigment ist Ruß, der Farbton reicht dabei je nach Korngröße von Tiefbraun bis Schwarz.


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